Ein Artikel der „Volksstimme“

Zweijähriges Projekt mit Teilnehmern aus Frankreich, Italien, Rumänien und Deutschland

Oschersleben l Seit Menschengedenken verlassen Menschen ihre Heimat. Beginnen an anderen Orten, in anderen Ländern ein neues Leben. Berufsschüler aus Oschersleben, Rumäninen, Italien und Frankreich haben sich fast zwei Jahre lang in einem gemeinsamen Projekt mit Migration gestern und heute beschäftigt.

Aus unterschiedlichen Perspektiven haben sich die jungen Menschen im Erasmus-Projekt „Migration of yesterday and today“ mit dem Thema Flucht und Migration beschäftigt. In der vergangenen Woche kamen die Teilnehmer des Projektes zu einem letzten Treffen an der Berufsbildenden Schule – Europschule Oschersleben zusammen. Schüler und Lehrer aus Italien, Frankreich und Rumänien setzten sich gemeinsam mit den deutschen Schülern ein letztes Mal mit dem Thema auseinander. Die Ergebnisse der Projektarbeit wurden im Rahmen einer Präsentation in der Europaschule vor zahlreichen Gästen vorgestellt. Unter ihnen auch die über 80-jährige Irmgard Schmidt aus Oschersleben. Sie war 13 Jahre alt, als sie ihre damalige Heimat Schlesien verlassen und die Familie an einem ihnen fremden Ort Fuß fassen musste. Irmgard Schmidt steht für die Migration von gestern und hat den Berufsschülern darüber berichtet.

Für die Präsentation der Projektergebnisse haben die Schüler eine Ausstellung gestaltet, Videos gedreht, kleine Stücke szenisch umgesetzt. So stellten die jungen Leute aus Italien dar, wie Flüchtlinge aus dem Meer gerettet werden, wie sich die Menschen früher auf den Weg in ein neues Land gemacht haben. Mitnehmen konnten sie nur, was mit den Händen tragen konnten.

Die Gäste aus Rumänien berichteten in einem Sketsch, wie schwierig sich das Ankommen in einem anderen Land gestalte, wenn die Sprache nicht beherrscht werde.

Schüler aus Frankreich verlasen Erfahrungsberichte von Flüchtlingen, die vor dem Krieg geflohen sind.

Höhepunkt für alle Projektteilnehmer war die Aufzeichnung eines Musikvideos. Mit dem Song „We are the World“ von Michael Jackson wurden die Berufsschüler selbst zu „Gesangstars“ und schufen mit einer CD eine bleibende Erinnerung an das Erasmus-Projekt „Migration of yesterday and today“.

Berufsschullehrer Rüdiger Dorawa hat das Projekt angeschoben. Das Ergebnis macht ihn stolz. Schüler wie Lehrer aus den beteiligten Ländern hätten wertvolle Erfahrungen gesammelt, ihre Kompetenzen erhöht. „Wir haben viele Menschen kennen gelernt, Lehrer und Schüler haben Freundschaft geschlossen“, auch unter diesem Gesichtpunkt fasst er das Projekt zusammen. Für den stellvertretenden Schulleiter, Toralf Schröder, sei die Teilnahme am Projekt ein logischer Schritt mit Blick auf die Traditionen der Schule, die europaweit ausgerichtet seien. Schließlich habe die Schule bereits im Jahr 1997 den Ehrentitel „Europaschule“ verliehen bekommen. „Ich bedanke mich bei allen beteiligten Kollegen, die eine beispiellose Arbeit geleistet haben.“

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