Die Überschrift erregt Aufmerksamkeit, wenn aktuell polarisierende Begrifflichkeiten wie „Generation“ oder „Verkehr“ erwähnt werden. In unserem Fall möchten wir allerdings über ein positives Generationen-(Dornröschen)-Projekt berichten, welches „Alt und Jung“ gemeinsam durchgeführt haben. Dornröschen-Projekt deshalb, weil es durch die Corona-Zeit einige Jahre ruhen musste und nun endlich gemeinsam vom Johanniterhaus Bethanien und den Berufsbildenden Schulen der Europaschule Oschersleben „wachgeküsst“ wurde.
Am Morgen des 06.Juni gingen die Schülerinnen und Schüler des ersten und zweiten Ausbildungsjahres der dreijährigen Berufsfachschulausbildung Assistenz für Ernährung und Versorgung mit ihren Lehrerinnen Frau Schließer und Frau Stachowiak in die Gartenstraße. Am Johanniterhaus Bethanien wurden sie von den ersten Bewohnerinnen und Bewohnern der Seniorenresidenz begrüßt. Die Palette der Gesichtsausdrücke war dabei auf beiden Seiten vielfältig: von Freude, Neugierde bis Müdigkeit und Skepsis war alles dabei.
Frau Senger und Frau Hartmann vom Haus Bethanien begrüßten die junge Generation und führten eine Einweisung durch. Der Schwerpunkt lag auf dem Handling mit den Rollstühlen, ganz besonders unter Berücksichtigung der auftretenden Barrieren im laufenden Straßenverkehr.
Und dann ging es auch schon los. Der Tross, bestehend aus einem old & young -Generationencocktail setzte sich im Entenmarsch in Bewegung. Circa 30 Rollstühle bewegten sich durch die Straßen der Stadt Oschersleben. Ziel war der nahegelegene Wiesenpark. Natürlich blieb es nicht aus, dass kurzfristig an einigen Stellen der Straßenverkehr auf sanfte Art und Weise lahmgelegt wurde. Zustimmende Gesten, nette Kommentare, ein liebenswertes Lächeln und vor allem Geduld und Verständnis waren ausnahmslos die Reaktionen der Verkehrsteilnehmer auf diesen Rolli-Konvoi. An dieser Stelle ein großes Dankeschön für deren Verständnis!
Im Wiesenpark angekommen, wurde gemeinsam das Gefilde erkundet, den Tieren und der Toilette ein Besuch abgestattet und die frische Luft ausgiebig genossen. Ihren Höhepunkt erreichte die Stimmung bei deutschem Schlager mit Bockwurst und Kartoffelsalat. Auch die Lernenden, die bereits den Muskelkater in den Armen erahnten, waren zu „Wiener mit Brötchen“ eingeladen. Eine individuelle Kugel Eis rundete diesen sonnigen Vormittag ab, bevor es gegen 13:15 Uhr Retoure ging. Natürlich wurde nochmal der ein oder andere Stau verursacht, aber auch hier mit wohlwollendem Verständnis für den Rolli-Konvoi. Der Generationscocktail stellte dabei übereinstimmend fest, dass die Stadt noch eine Menge freier Ressourcen bei der praktischen Umsetzung der Barrierefreiheit hat. Gegen 13:45 Uhr waren die Bewohner vom Haus Bethaniens zurück im sicheren Hafen ihrer Residenz und die Young-Generation erschöpft und mit akuter Frischluftvergiftung an das Ziel des Tages gekommen.
Doreen Stachowiak


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